Die produzierende Industrie und deren Endkunden stellen immer höhere Qualitätsansprüche. Anstelle einer mitunter ineffizienten und fehleranfälligen manuellen Qualitätsprüfung setzen einzelne Branchen vermehrt auf automatisierte Prüfungen, etwa mittels optischer Prüfsysteme und anschließender Bildverarbeitung. Allerdings kommt die traditionelle Bildverarbeitung insbesondere dann an ihre Grenzen, wenn eine hohe Variabilität der Fehler und/oder der Teile vorliegt. Methoden des Maschinellen Lernens (ML), einem Teilgebiet der Künstliche Intelligenz (KI), erlauben es zusehends, diese Limitierungen zu überwinden. Diese Ansätze werden vollständig auf Daten trainiert, ohne dass explizite Regeln durch den Menschen vorgegeben werden müssen. Zu den Eigenschaften des ML, welche sich von herkömmlichen Software-/KI-Ansätzen unterscheiden und die Qualifizierung erschweren, gehören unter anderem die eingeschränkte Erklärbarkeit der Entscheidungsfindung, unzureichende Robustheit gegenüber kleinen Änderungen der Eingabedaten oder das Fehlen aussagekräftiger Kriterien, die als Qualifizierungsnachweis verwendet werden können. Es fehlen zudem geeignete Standards und Entwicklungsmethoden, um die Eignung/Qualifizierung eines ML-basierten KI-Systems nachzuweisen. So verhindern Bedenken hinsichtlich Zuverlässigkeit oder Genauigkeit der auf ML basierenden KI-Systeme bisher deren breiten industriellen Einsatz.